Sieben Arbeitsgruppen bearbeiten Ideen und Vorschläge aus dem Stadtteilforum Arheilgen
Oberbürgermeister Jochen Partsch: „Engagement unterstreicht die Bereitschaft zur aktiven Mitgestaltung des eigenen Stadtteils“
(DK) Im Anschluss an die Vorstellung des neuen Koordinationsteams beim 2. Stadtteilforum in Arheilgen im Muckerhaus am 15. Juli haben sich sieben Arbeitsgruppen aus interessierten Bürgerinnen und Bürgern gebildet, die nun die Ideen, Vorschläge und Anmerkungen der Auftaktveranstaltung im Mai weiter ausarbeiten werden. Aufgabe der Arbeitsgruppen ist es dabei, zu klären, welche Projekte kurz- und mittelfristig realisiert werden können, um die Lebensqualität und die Zufriedenheit in Arheilgen zu erhalten und zu verbessern. An den Arbeitsgruppen können Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine, Institutionen und Stadtverordnete mitwirken. Gegründet wurden Arbeitsgruppen zu den Themen „Inklusion: Arheilgen ohne Schwellen“, „Öffentlicher Raum: Sauberkeit und Lärm“, „Mobilität“, „Kinder, Jugendliche und Familien“, „Begegnungsräume und Nachbarschaftshilfe“, „Beteiligungsstrukturen: Vernetzung der Vereine und Initiativen“ und „Willkommenskultur: Neu in Arheilgen“ mit einem ersten Schwerpunkt auf Flüchtlinge.
Oberbürgermeister Jochen Partsch zeigt sich erfreut über das Engagement der Bürgerinnen und Bürger: „Das Stadtteilforum Arheilgen ist ein wichtiger Teil unseres vielfältigen Beteiligungsangebots für die Bürgerinnen und Bürger in den Darmstädter Stadtteilen. Nachdem bereits die Veranstaltungen im Mai und Juli auf großen Zuspruch gestoßen waren, freut es mich nun umso mehr, dass sich auch bei den nächsten Schritten, nämlich der Ausarbeitung der vorgebrachten Ideen und Vorschläge, wieder zahlreiche Bürgerinnen und Bürger engagieren, um ihren Stadtteil aktiv mitzugestalten. Dies zeigt, dass die Angebote zur Bürgerbeteiligung in Darmstadt gut angenommen werden und die Beteiligungskultur dabei weiter gestärkt und gefestigt wird“, so der Oberbürgermeister.
Die Arbeitsgruppe „Kinder, Jugend und Familie“ trifft sich am Dienstag, 15. September, um 18 Uhr in der Stadtmission, Römerstraße 34. Die Arbeitsgruppe „Begegnungsräume und Nachbarschaftshilfe“ trifft sich am Donnerstag, 1. Oktober um 18 Uhr in den Räumen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Messeler Straße 112 b. Die Arbeitsgruppen sind für alle Arheilgerinnen und Arheilger offen. Interessierte können sich in der Bezirksverwaltung Arheilgen unter der Telefonnummer 06151/13-3680 melden oder sich per E-Mail an: bv.arheilgen@darmstadt.de wenden. Sie werden dann zum nächsten Treffen der Arbeitsgruppe eingeladen. Das 3. Stadtteilforum Arheilgen ist für Donnerstag, 5. November, im Gemeindehaus der Auferstehungsgemeinde in der Messeler Straße 31 mit Bürgermeister Rafael Reißer und Stadträtin Barbara Akdeniz geplant. Dort werden die Arbeitsgruppen berichten, wie die Themen und Ideen weiter vorangetrieben werden konnten.
Das Stadtteilforum Arheilgen wird in Kooperation mit der Gemeinwesenarbeit der Diakonie und der Caritas, dem Muckerhaus, dem Demenzforum Darmstadt, dem Deutschen Roten Kreuz, der Stadtmission Arheilgen, dem Arbeitskreis Kultur & Soziales des Arheilger Stadtteilvereins, dem Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V., der Freiwilligen Feuerwehr Darmstadt-Arheilgen und dem Kerbverein Darmstadt-Arheilgen e.V. durchgeführt.
Engagierte Bürger machen es vor
Erfolgreicher Start des 1. Stadtteilforum Arheilgen
(CM) In Arheilgen braucht man Bürger, die ihren Wohnort mitgestalten wollen, nicht groß zu suchen. Mehr als 120 Einwohner kamen am 26. Mai zum 1. Stadtteilforum in den Goldnen Löwen und zeigten den Verantwortlichen, wie man Schlagwörter wie „Bürgernähe“, „demokratisches Verhalten“ und „Engagement“ mit Leben erfüllt.
Oberbürgermeister Jochen Partsch und Stadträtin Barbara Akdeniz waren über die starke Resonanz auf die Einladung des Lobes voll. Bezirksverwalter Andreas Schmidt strahlte. Er hatte zusammen mit weiteren Gastgebern die Besucher mit Handschlag begrüßt und aufgefordert, mit Klebepunkten auf einem Riesen-Stadtplan anzuzeigen, in welcher Straße sie wohnen. „Gepunktet“ hat Alt-Arheilgen, aber die Neubaugebiete sind im kommen.
Das Vorhaben
Die Bürgerbeauftragte Imke Jung-Kroh und die Altenhilfeplanerin Marion Schmitt stellten die Strukturen des neu gegründeten Stadtteilforums vor. Peter Fischer moderierte. Der Plan: Die Bürger sollen bei Belangen Arheilgens mitreden und ungezwungen zu Wort kommen. Auch diejenigen, die keiner Partei, Vereinigung, Initiative, keinem Verband oder Verein angehören. Wer seine Ideen vortragen und diskutieren will oder einfach nur zuhören möchte, ist bei dem Treffen an der richtigen Adresse.
Arbeitskreise innerhalb des Forums sollen sich später mit den Themen der Gründungsversammlung befassen. Zu den Kooperationspartnern gehören der Arheilger Stadtteilverein, das Muckerhaus, die Stadtmission Arheilgen, das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft, das Diakonische Werk Darmstadt-Dieburg und das Rote Kreuz.
Arheilgen macht es vor
Die Veranstaltung war die Premiere im Reigengeplanter Stadtteilforen der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Im „Löwen“ hatte man Tischgruppen mit Plätzen für jeweils 8 Personen zusammengrückt. Sie reichten nicht aus, deshalb wurden eilends Stuhl-Halbkreise hinzugefügt. Die Gruppen sollten Themen auf Karten niederschreiben und einen Vortragenden benennen, um diese dem Saal vorzustellen. Das klappte wie am Schnürchen, die aus dem Stand formierten Arbeitsgruppen erfüllten die Aufgabe mit Bravour. So zum Beispiel am Tischkreis mit Uwe Köster, der seit 20 Jahren in Arheilgen lebt und als „Mucker“ bezeichnet werden kann. Er und seine Mitstreiter steuerten zehn Themen bei, Katharina Müller (Tages-Demenzzentrum des Roten Kreuz in Arheilgen) präsentierte sie dem aufmerksamen Publikum.
Große Themenvielfalt
Zu dem breit gefächerten Vorschlägen der einzelnen Gruppen zählten unter anderem eine Begegnungsstätte zwischen Jung und Alt, Runde Tische für Ältere, Versorgung älterer Menschen, „Wohnen gegen Hilfe“ für Studenten, bezahlbare Wohnungen, Verkehrsanbindungen im Stadtteil, die Verkehrssituation vor der Fa. Merck, Radfahren im Ort, künftige Verwendung des ehemaligen Feuerwehrgebäudes und der alten Polizeistation, Dauerbrenner Fluglärm, mehr Hilfe für Behinderte, die Nutzung leerstehender Immobilien, Begegnungsflächen für Migranten, Möglichkeiten zur Aufnahme von Flüchtlingen.
Kranichsteiner Erfahrungen
Heribert Varelmann berichtete eingangs aus der Stadtteilrunde in Kranichstein und nannte die dortigen Erfolgsfaktoren: Die Arbeit müsse den mitwirkenden Bürgern Spaß machen. Man müsse die Bürger ernstnehmen. Es dürfe keinen Streit und parteipolitisches Gezänke geben, und man müsse Kontinuität und stabile Strukturen schaffen. Varelmann ist seit Jahren der verantwortliche Koordinator in Kranichstein.
Wie geht es weiter?
Zur Nachbereitung der Treffen soll ein Koordinationsteam aufgebaut werden, eine „harmonische, funktionierende Steuergruppe“, wie man betonte. Imke Jund-Kroh bleibt realistisch: „Nicht alles können wir auf einen Schlag lösen. Wir werden sehen, was geht.“ Im „Löwen“ machte man schon mal Nägel mit Köpfen. Ein Vorschlag aus dem Plenum, das Forum künftig um 18 Uhr statt um 17 Uhr zu beginnen, wurde sofort umgesetzt, damit mehr Berufstätige Gelegenheit zum Mitmachen haben. Also bitte vormerken: Die nächste Versammlung steigt am 15. Juli um 18 Uhr im Muckerhaus.
Fazit
„Ganz konkrete Fragen, die den leuten auf den nägeln brennen“, nahm Jochen Partsch aus Arheilgen mit. Die sachliche Auseinadersetzung fand er „klasse“. Andreas Schmidt stellte fest, „dass die Leute mit einer positiven Erwartungshaltung gekommen sind“. Was den engagierten Bezirksverwalter besonders freute: „Ich habe auch Neubürger entdeckt.“ Stadträtin Barbara Akdeniz brachte ihre Sicht der Veranstaltung mit folgenden Superlativen auf den Punkt: „Spannend, interessant, aktiv, erfrischend.“